Es wächst überall und ist im Überfluss verfügbar. Am Wegesrand, auf den Feldern und Wiesen, sowie im heimischen Garten. Die Rede ist von Beikräutern bzw. Unkraut. Für viele Hobbygärtner sind Beikräuter im Garten einfach nur lästig. Die Griechen zeigen, dass Beikräuter nicht nur lästig, sondern auch besonders köstlich sein können.
Im Griechischen nennt man die Beikräuter Agriochorta (Wildgräser) oder allgemein und üblicher im Sprachgebrauch Chorta (Gräser). Je nach Region und Jahreszeit wachsen unterschiedliche essbare Beikräuter, wie z.B. Brennnessel (Tsouknida), Löwenzahn (Radikia taraksako), Meerfenchel (Kritama), Portulak (Glistrida), aber auch Endivien (Radikia), Chicorée (Andidia) und viele mehr. Verwendet werden Chorta vielseitig in der griechischen Küche. Ob als lauwarmer oder kalter Salat, als Füllung im Blätterteig, in Fleischsuppen oder in Ofengerichten mit Fleisch bringen die Beikräuter eine besondere Note in die griechische Küche. Man kann Chorta auch als regionales Powerfood bezeichnen, denn sie sind besonders reich an Mineralstoffen und Vitaminen und bestimmte Sorten sind in unserer heutigen Zeit vergessene Heilkräuter.
Wer gerne Chorta zubereitet probieren möchte, kann diese in zahlreichen Tavernen bestellen. Sie werden meist „Chorta epochis“ (saisonale Gräser) genannt und werden in Form von gekochten Salaten mit Olivenöl und Zitrone angeboten.
Besonders die älteren Griechen kennen sich sehr gut mit den Beikräutern aus und sammeln diese in der Natur oder heimischen Garten. Wer sich mit Beikräutern nicht auskennt, sollte diese besser auf einem Wochenmarkt kaufen. Es gibt, genauso wie bei Pilzen giftige Doppelgänger!
Ab in die Küche
Ob Sie Gäste zu Hause erwarten oder für sich und ihre Liebsten selbst einmal Chorta zubereiten möchten, ist dies ganz einfach. Für die Menge an frischen Chorta können Sie sich an dem Blattspinat orientieren, der nach dem Kochen zusammenfällt. Im Grunde genommen werden die Chorta wie Nudeln zubereitet. Je nach Sorte müssen die Chorta in gesalzenes und kochendes Wasser für circa 5 bis 15 Minuten köcheln bis sie weich sind. Anschließend können Sie die Chorta über einem Sieb abgießen und mit Salz, frischem Zitronensaft und Olivenöl abschmecken.
